Was so passiert!! Termine, Ereignisse, Buchankündigungen und -besprechungen... was uns gefällt und was nicht... und Geschichten von Spikey. ............................................................ frauflummi@flummidiebuchhandlung.de
Astrid Ruppert, Obendrüber da schneit es
Dieser Roman ist wie ein Wimmelbilderbuch, in dem ein Mietshaus aufgeschnitten ist. In jeder Wohnung kann man eine andere Familie beobachten. Alle Bewohner bereiten sich auf Weihnachten vor: eine unglücklich verliebte Chorsängerin; eine frisch verlassene junge Frau mit ihrer kleinen Tochter; ein einsamer Griesgram; ein junges Pärchen, das sein erstes gemeinsames Weihnachten erlebt; eine Hausfrau, die dieses Jahr nicht mehr gewillt ist, alleine das Fest vorzubereiten, was eine handfeste Ehekrise auslöst… so nähert sich der Heilige Abend für alle mit Streß, Sorgen, Vorfreude und Ängsten, - - und es wird ein Durcheinander von Ereignissen, Überraschungen, Stürzen und Umarmungen geben, und alles endet glücklich im Schnee. Weihnachten eben.
Das Buch ist nicht neu, und es ist auch bereits verfilmt. Doch wie sich dieses kleine Weihnachtsmärchen entwickelt, finde ich so charmant erzählt, das kann ich jedes Jahr wieder lesen.
Wieder
hat Ellen Sandberg einen Roman geschrieben, der so spannend ist, dass
ich ihn nicht einfach nur als Familienroman bezeichnen kann.
Ulla,
die vor 50 Jahren von ihrer Mutter Helga verlassen wurde, fährt in
deren Häusel, um es zu verkaufen. Dort findet sie überraschend
Cassetten, die ihre Mutter für sie besprochen hat. Nach und nach
erfährt sie, daß ihre Mutter schwer traumatisiert war. Ulla muß
sich der Auseinandersetzung stellen, auch, was die Erziehung ihrer
eigenen Tochter betrifft.
Sandberg hat diese Geschichte so geschickt aufgebaut, daß ich mehrmals glaubte zu wissen, worin „das Geheimnis“ besteht, und am Ende war doch alles anders. Großartig.
Alex Lépix: Lacroix und das Sommerhaus in Giverny Kampa Verlag 16,90 € Die Sommerhitze staut sich in Paris. Eine alte Dame befiehlt Commissaire Lacroix zu sich: Sie werde langsam vergiftet. Sie sagt, es sei jemand aus ihrer Familie. Der Commissaire solle sich zum Sommerfest in Giverny einfinden, um ihre Familie kennenzulernen.- Eine Untersuchung bestätigt: die alte Dame hat tatsächlich recht viel Arsen im Körper. Aber es stirbt jemand anders in Giverny. Dies ist der vierte Band mit Commissaire Lacroix. Und nun ist das Geheimnis gelüftet: Alex Lépic ist Alexander Oetker, der sich bereits mit dem Commissaire Luc Verlaine einen Namen als frankophiler Autor gemacht hat. Commissaire Lacroix ist ein sympathischer Ermittler: er liebt Paris (es ist „sein“ Paris!), seine Frau (sehr!) und gutes Essen (das immer eine große Rolle spielt!). Er ist „old school“: er mag keine Handys und besitzt auch keins. Mit Mantel, Hut und Pfeife ähnelt er dem legendären Maigret. Trotzdem – oder gerade deswegen – liebt ihn sein Team. Und ich auch.
Natürlich ist es auch schön, wenn Sie mit Band 1 anfangen. Wir haben alle 4 Bände vorrätig. Es gibt alle vier als gebundene Ausgaben bei Kampa, Band 1 und 2 als Taschenbuch bei Droemer und Band 3 ganz neu auch als Taschenbuch bei Kampa.
Der alternde
Künstler Julien gesteht sich endlich seine Einsamkeit ein. In einem
Notizbuch mit der Aufschrift „Projekt Aufrichtigkeit“ schreibt er
sich sein Elend von der Seele. Das Notizbuch läßt er einfach in
Monicas Cafe liegen. Als Monica den Eintrag liest, versucht sie,
Julien ausfindig zu machen und ihm zu helfen. Derweil schreibt sie
ihre eigenen Nöte in das Buch und legt es in die gegenüberliegende
Weinstube. Dort findet es Hazard, der es mitnimmt… so geht das Buch
auf Reisen…. bis alle Finder miteinander in Beziehung treten….
Clare Pooley ist hier ein erstaunliches Wohlfühlbuch gelungen. Gespannt habe ich gelesen, wie die Personen einander kennenlernen, wie sie einander wahrnehmen, wie sie lachen, streiten, Ränke schmieden, leiden, kämpfen und hoffen. Wie sie sich mit sich selbst und miteinander auseinandersetzen und verändern. Wie sie lernen, daß es auf das Miteinander ankommt. Wie sie einander Brücken bauen.
Ich wollte nicht, dass die Geschichte endet. Wunderbar warmherzig.
Der Pacific Crest Trail ist einer der legendärsten Fernwanderwege der USA, 4300 km lang erstreckt er sich von Mexiko bis zur Grenze nach Kanada. Mark Stetson wandert diesen Pacific Crest Trail. Er ist durch Zufall vor Ort, als eine ermordete Wanderin gefunden wird. Als erfahrener Hiker und Ex-Polizist zieht ihn das FBI zu den Ermittlungen hinzu. Dies bleibt nicht der einzige Mord, und bald kristallisiert sich ein Muster heraus: der Täter geht irgendwo auf den Trail, mordet und verschwindet, ohne Spuren zu hinterlassen. Während Mark weiter den Trail wandert und nach Hinweisen sucht, ermittelt das FBI in den kleinen Orten abseits des Trails. In heruntergekommenen Motels, in Trailerparks und in den Zeltstädten der Obdachlosen finden sich erste Hinweise…. Wir begleiten Mark und die FBI-Ermittler bei ihren Irrwegen und Erkenntnissen. Und schauen dem Mörder über die Schulter bei seinen Vorbereitungen und seinen Strategien. Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren des Sex&Crime-Genres setzt Christian Piskulla nicht auf Verherrlichung, Verharmlosung und Vermarktung von Gewalt, sondern positioniert sich ausdrücklich entgegengesetzt davon. Und eins weiß ich jetzt sicher: Sein Debüt „Das Stahlwerk“ war kein einzelner Glücksfall. „Piskulla kann spannend!“
Und natürlich haben wir auch das „Stahlwerk“ weiterhin vorrätig!