Dörte Hansen (Altes Land, Mittagsstunde) ist ein Juwel der zeitgenössischen deutschen Literatur.
In ihrem neuen Roman Zur See lernen wir die Familie Sander mit ihren sehr eigenwilligen Mitgliedern kennen. Einige von ihnen bewohnen das schönste Haus, das Kapitänshaus, auf der Insel, sie sind Inselmenschen seit Generationen. Und wir erfahren in lockerer Tages- und Jahresfolge, wie es sich auf der Insel lebt, im sommerlichen Prachtkleid, wenn die Insel von Touristen und Sommergästen überschwemmt wird, und im winter-lichen Schlichtkleid, wenn Wind, Regen und Kälte das öffentliche Leben zurück in die Häuser zwingen.
Dörte Hansens unnachahmlicher Stil – sparsam in der Wortzahl, brillant in der Wort- und Bilderwahl – lässt durch die sachlich pointierte Erzählweise das Miteinander auf einer Nordseeinsel lebendig werden, deren eigenwillige Bewohner man stellenweise gut zu kennen glaubt, aber auf keinen Fall je vergessen wird.
Gastrezensent: M. Euteneuer (mit Dank!!)